Worldclass Challenge Offenburg 2011

Siegerehrung auf dem Marktplatz Offenburg

15. 05. 11

Christopher und Tobias, die Simon Brüder, belegen bei der Worldclass Marathon Challenge Offenburg den 3. Platz im Team auf der Langstrecke mit Kai Rohrer. Sie kommen als 46. und 47. von 300 Fahrern (10. und 11. Platz AK) nach 3:47:08 h nach 84 km Strecke und 2460 Hm ins Ziel. Damit toppen sie ihre Vorjahreszeit um 28min! Ein deutlicher Fingerzeig in Richtung der Saisonhöhe- punkte im Juli und August: Craft Bike Transalp und Trans Schwarzwald!

Foto: baden-online. Man bekam uns nur von hinten zu sehen.

Nachdem wir auf dem Offenburger Asphalt die Rucksack- und Bierbauchträger unseres Startblocks abgeschüttelt hatten, wurde es schnell ernst. Schon im ersten Anstieg wurde mächtig gedrückt und nach der ersten Abfahrt verhakte sich Tobi mit einem anderen Fahrer und stürzte. Nach kurzem Lenker gerade biegen und Trinkflaschen einsammeln konnte es weiter gehen und Chrissi hatte fortan Mühe seinem großen Bruder zu folgen. Daher übernahm er die Führung und diktierte sein Tempo, was dann immer noch verdammt hoch war.

Foto: Badische Zeitung. Man bekam uns wirklich nur von hinten zu sehen ;-)

Es ist ein Phänomen (bei uns), dass der vordere Fahrer mental ein deutlich leichteres Spiel hat wenn es bergauf geht. Man sieht die Strecke und kann volle Kraft ballern. Hinten muss man sich anpassen, sich auf die Bewegungen und Fahrmanöver des Anführenden konzentrieren und sieht wenig – was deutlich mehr (mentale) Energie kostet. Und so kam es, dass nach halber Strecke Tobi echte Mühe hatte seinem vorauseilenden kleinen Bruder am Hinterrad zu bleiben. Hier pendelten sich die beiden individuellen Leistungsniveaus ein und erstaunlicherweise waren wir fortan gleichauf.

Foto: Badische Zeitung. Man bekam uns tatsächlich erst an der Ziellinie wieder von vorne zu sehen.

Nun denken Sie, wie kann das schon anderes sein bei den Simon Brüdern? Wir denken das auch :-), aber trotzdem ist es auch dieses Jahr wieder super zu sehen, dass wir perfekt harmonieren.

Das Team fahren zahlte sich voll aus, jeder half dem anderen über Grenzen hinweg. Nur die Krämpfe, die den kleinen Bruder hinten am Oberschenkel und den großen Bruder vorne am Oberschenkel zu schaffen machten, waren am Ende übel – aber nicht Rennentscheidend.

Zum Schluss konnten wir mit unseren Kollegen vom Schauenberg Cross Team noch die Aussicht vom Podium über den Offenburger Marktplatz genießen. Einfach super, super, super!

Tobi

 

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Worldclass Challenge Offenburg 2010

Zusammen ist man weniger alleine auf der Strecke

16.05.10

WCO, - die erste Langdistanz in diesem Jahr für uns. 84km und 2560Höhenmeter lang drückten wir in die Pedale um wie in gewohnter Manier auf die Hundertstel Sekunde genau gleichzeitig das Ziel zu durchqueren, - nach 4:15:19,1h, was den 105. Platz (von 333Männern) bedeutete. Das heißt der 20.Platz in unserer Altersklasse und der 2.Platz in der Teamwertung, die wir gemeinsam mit Katrin Hill bestritten.

 

An der frischen Morgenluft starteten wir schnell mit dem ersten Startblock. Es lief gut über die ersten 20km. Den ersten Platten, den ich bereits vor dem Start dank einer zerschmetterten Flasche Bier (die natürlich nicht von uns war) hatte, war ärgerlich. Noch ärgerlicher war der nun folgende, da es gerade so rund lief bei uns beiden.

Die Lebensqualität steigt, wo die Beine etwas mehr und die Ellenbogen etwas weniger gebraucht werden." Erhard Eppler, deutscher Politiker

Chrissi wäre mir mit seinen Downhillschlappen davongefahren, hätte ich meine empfindlichen Rennsemmeln nach seinem Vorbild nicht herzlos über das lose Geröll geprügelt.

 

Nun stand ich da, zwar mit Schlauch, aber ohne Werkzeug den Wettkampfschlappen abzuziehen. Ja, Gott sei Dank hielt Chrissi mit an und half aus.

Die Transalp- Teamloyalität scheint in Mark und Bein übergegangen zu sein und ist selbst in diesem Einzelkämpfergemetzel hier unkaputtbar.

 

Der Reifenwechsel dauerte ganze verfluchte 8min und eine gefühlte halbe Stunde. Das muss von mir nochmal geübt werden! Das bedeutete, wir rutschten verdammt weit zurück im Starterfeld. Dahin wo wir von außen betrachtet zwischen Langhosen, 14kg Fully, Regenjacken- und Rucksackträgern sehr unterfordert wirken mussten. Tja, so durften wir das halbe Teilnehmerfeld von hinten wieder aufrollen um nach der Durchfahrt durch(!) das Gengenbacher Rathaus wieder unter ähnlich starken Fahrern zu sein. War eigentlich auch spaßig das andauernde dominierende Überhole.

 

Natürlich ist Mountainbiken politisch, - hier der Sturm durchs Rathaus

 

Hier lief es wieder rund und die Schlammbäder in den feuchten Wäldern waren ein Hochgenuss zwischen den kleinen lieblichen Schlössern und Weinbergen. Chrissi stellte mir hier frei, meine gute Tagesform weiter auszuspielen und ihm davon zu fahren. Aber nein, die paar Minuten, die ich hätte rausfahren können waren es nicht wert. Das geneinsame Fahren war einfach zu euphorisierend.

Ob Sport eine Sucht ist? Eine berauschende Wirkung gibt es jedenfalls!

Und, war die Entscheidung gut? Bei 60km zog es Chrissi plötzlich den Stecker. No more Energie. Chrissi hielt sich an meiner Sattelstange fest, ließ sich bergauf ziehen und versteckte sich in meinem Windschatten. Ich trat auf geraden Passagen wie ein Ochse, damit wir die Position halten konnten, ohne Gegenwind konnte Chrissi gut folgen.

 

Die letzten zwei Berge verschoss ich meinen Trainingsvorspung dann vollends, indem ich Chrissi neben mir anschob und immer wieder über kleine Anstiege schubste. Wow, so kann man sich echt platt machen.

 

Als Chrissis Power nach und nach wiederkam erreichten wir bald die Offenburger Innenstadt, wo wir herzlich von den Zuschauern und einigen bekannten Gesichtern an der Strecke empfangen wurden. Ich weiß gar nicht mehr, was es hier eigentlich so zu lachen gab.

Bei Zopf und Cola im Zielbereich kam dann nach und nach das Gefühl auf, ein hartes Stück Arbeit gut gemeistert zu haben, - die Simon Brüder werden warm, wärmer und immer heißer auf das erste Etappenrennen Transgermany.

Wahrscheinlich wartet Melli hier im Ziel auf ihre Verfolgerinnen

Unser „Medical Support“ wurde 25. auf der Kurzstrecke, was der 10. Platz AK bedeutet, super Sache, Melli!

 

Katrin Hill, unsere Farbensgeberin und Teamfahrerin heute belegte den grandiosen 3. Platz, was in der Altersklasse sogar den 1.Platz bedeutet. Toll, toll, toll!

 

 

 

 

 

Tobi

 

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