Und wir beide? 58 km und 1300 Höhenmeter für uns, als zwei Teamfahrer mit jeweils einem 10,4kg leichten Geschoss von unserem Mechaniker (
Chrissi) zum
pedallieren zwischen den Beinen. Ein Schnitt von 19,4km/h bei 2:31h Fahrzeit und
durchschnittlich 160 Herzschlägen pro Minute führte zu: Platz 13 und 14 in der Altersklasse und noch viel bedeutender: 8. Platz in der Teamwertung,
yes! Aber langsam... und von vorne:

Es ist noch
kühl, aber sonnig, das letzte Aufputsch- Lied dröhnt in die Ohren der Startermasse hinter den Absperrungen der Zuschauer. Dann klicken die Pedale ein und da ist sie wieder, die spannende Ruhe vor dem
Sturm. "
Päng". Gleich darauf bläst uns endlich wieder
MTB-Wettkampf-Fahrtwind ins
Visir. Das Team Simon Brüder bleibt im Kampfgetümmel Reifen an Reifen. Mein
Puls ist erfahrungsgemäß höher am Anfang,
Chrissi hat den Endspurt. Die Taktik liegt auf der Hand. Ich gebe das Tempo vor, defensiv aber
so dass die Stollen der
Rennmäntel trotzdem ordentlich zubeißen müssen.
Chrissi zieht uns zum Schluss durch, zwischendrin gibt es viele Wechsel und Windschatten. Jeder muss wissen und abschätzen was im anderen, aber auch in sich selber gerade
vorgeht.
Das Herz ist der Taktgeber. Einige Gegner scheinen zu rätseln was die Zurufe zwischen uns sollen: "64", - "59". Oder: "Gut?", "Grenze!". Oder: "58, gib ihm", "70, ruhig, ruhig". Der Simon Brüder
Insider weiß, dass das Pulswerte sind, natürlich im 100er- Bereich.

Des
Trainers (
Tobi) neue Taktikanweisung: An Rampen schalten wir schon unten ungewohnt kompromisslos
hoch, während die anderen, wie auch wir in der Vergangenheit, die Kette stehen lassen und ordentlich und zäh stampfen müssen. Wir klettern mit hoher
Cadence "locker" hinterher und ziehen durch bis hinter die Kuppen. Und siehe da, mit ein wenig Geduld, wir schlucken sie alle. Immer das gleiche: Die Radgruppen rennen
forsch in die Steigungen, ...
überzocken, ... kollabieren und vor den Gipfeln ziehen wir an den ganzen
übersäuerten Beinen und keuchenden Lungen vorbei. Und spätestens bei den jeweiligen
Downhills kaufen
wir uns die letzten, die eben noch die ersten waren. Keine Ahnung wie wir so schnell
Trails und Abhänge runterheizen können. Vielleicht
weil wir einfach in einem solchen Territorium aufgewachsen sind?
Das Rennen ist einfach nur super. Wir bleiben bis km50 variabel in unserer
Renngestaltung, weder Lunge noch Beine
lechtsen nach Ruhe, - im Gegenteil. Ein Genuss. Wir schlucken Gruppe für Gruppe, Fahrer für Fahrer bis zum all-
out 8km vorm Ziel. Alle Karten auf den Tisch, und tatsächlich, uns holt keiner mehr.

Abgesehen von einer
mini Zwangspause durch technischen Defekt, zwei kleinen Stürzen (jeder einmal) und einer verrissenen Satteltasche
kommen wir hervorragend durch. Das wettkämpfen im Team funktioniert reibungslos. Im Ziel, beide breit vom
Endorphin und absolut
entspannt, verrät das
intrinsisch-freche Lächeln beider die Gedanken: "Was ein herrlicher Sonntag, was ein
sau-geiles Rennen!"