Craft Bike Transalp 2010

 

Zwei Brüder und

ein Ziel:

 

in acht Tagen,

600 km,

20.000 Höhenmeter,

über 18 Pässe,

gegen 550 Teams,

aus 40 Nationen,

ohne Pausen,

durch vier Länder,

quer über die Alpen!

14.07.10 Letzte Vorbereitungen:

 

Es liegen zwar Steine im Weg, wir rollen aber einfach drüber.

 

Denn die Räder sind repariert, die Wunden (fast) verheilt. Der Ruhepuls steigt, die Stunden sind gezählt. Jetzt heißt es: Schlafen, Essen, Schlafen und wenn das zu anstrengend wird, einfach ein bisschen ausruhen :-) . 280 Trainingsstunden seit Jaunar müssen reichen. Die Simon Brüder scharren mit den Stollen ihrer Alu-Flitzer.

 

Nun gebe ich das Wort bzw. die Tastatur an Alfons ab, der euch an dieser Stelle täglich auf dem Laufenden halten wird.

 

 

15.07.10 Im Team- Trikot am Computer.

 

Tue Gutes und rede darüber

 

 

Die Aufgaben sind verteilt: Tobias und Christopher werden in den nächsten Tagen ihr Bestes geben und mir fällt die Rolle zu, das Tagesgeschehen zu verfolgen und Bericht zu erstatten. Jeden Abend bekomme ich eine SMS mit einem zur Etappe passenden Zitat, Sprichwort oder einer Weißheit aus der Simon Brüder Sprüchesammlung.Zudem interessiert mich, neben Zeiten, Plätzen und Streckenfakten, was die Brüder in den acht Renntagen erleben.

 

Ich wünsche Beiden starke Beine und weniger Pech als beim letzten Rennen.

Glück ist dann eine innere Einstellung

 

Alfons

 

 

16.07.10 Die Badische Zeitung berichtet

 

 

Unter dem Tietel: "Leicht angeschlagen, aber voller Optimismus"

kündigt die BZ die zweite Teilnahme der Simon- Brüder an der Trans Alp an

 

http://www.badische-zeitung.de/hotzenwald

 

 

16.07.10 Panne auf der Autobahn

 

Der Glaube kann zwar keine Berge versetzen, aber er vermag Berge dorthin zu setzen, wo keine sind

 

"Soll man glauben, dass "irgendjemand" uns vom Start abhalten will? Ein Zeichen?" Die Simon- Brüder haben auch diese Hürde genommen. Es wurde noch mal knapp, aber sie haben die Startnummern (336) in der Hand und können morgen loslegen.

 

 

17.07.10 Der geglückte Start

 

Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es aber vorwärts

 

Die Zweifel sind über Bord, der Kopf ist „Freigefahren". Einen super Rennauftakt hatten die Simon- Brüder auf der ersten Etappe von Füssen ins österreichische Imst.

Bei optimalen Wetterbedingungen bewältigten sie die 83 km lange, mit 2100 Höhenmetern gespickte Strecke in 3 Std 46 min und belegten damit einen sensationellen 93. Platz.

 

 

 

18.07.10 Und los geht die wilde Fahrt...

 

 

„Der Transalp-Tross rollt wieder... 550 Zweierteams machen sich auf den Weg die erste richtige Prüfung zu bestehen. Denn heute wird es erstmals amtlich - drei richtige Berge gilt es zu bezwingen.

Der erste ist zugleich der schwerste Berg. Der 1.300 Höhenmeter-Anstieg hinauf zur Venetalm wird früh die Spreu vom Weizen trennen. Es folgen die Pillerhöhe und die Auffahrt zum Almstüberl.

Ausruhen ist am zweiten Renntag Fehlanzeige, denn auch die letzten rund 20 Kilometer von See bis ins Ziel nach Ischgl führen stetig bergauf und machen diese Etappe zu einer der schwereren.“

Diese drei Absätze hat der Veranstalter kurz nach dem Start um 9:00 heute Morgen über den Life- Ticker laufen lassen, und damit war klar: Eine Etappe wie maßgeschneidert für Tobias und Christopher. Technisch anspruchsvoll, sehr steil und mit insgesamt 3184 Höhenmetern etwas für den langen Atem. Die mentalen Schranken sind durchbrochen.

 

Mit einer Zeit von 4:54.17 verbesserten sich die beiden um 5 Plätze und stehen heute auf dem Rang 88 ihrer Altersklasse.

19.07.10 Auf dem Dach der Transalp

 

 

Das mühsam erlangte Glück wird doppelt genossen

 

 

Die heutige Tour führt von Ischgl nach Scuol. Mit einer Streckenlänge von 73 km und zu überwindenden 2504 Höhenmetern wird diese Etappe erst zu etwas besonderem weil auf dem Idjoch die maximale Höhe (2737 überm Meer) der diesjährigen Transalp überfahren wird.

 

Ich beneide gar niemanden auf dieser Tour, aber vielleicht auf dem Gepäckträger da oben, bei dieser Fernsicht....

 

Aber wie gesagt: Die Aufgaben sind verteilt: Tobias und Christopher werden in den nächsten Tagen ihr Bestes geben und mir fällt die Rolle zu, das Tagesgeschehen zu verfolgen und Bericht zu erstatten.

 

In 4:10.29,9 beendeten die Simon- Brüder ihren Renntag auf dem Rang 75.(Man nennt das wohl progressive Steigerung)

 

Mit schweren Beinen und leichtem Kopf haben sie sich noch ein Thermalbad gegönnt.

 

 

20.07.10. Gekämpft und hoch zufrieden.

 

 

Auch das Paradies kann die Hölle sein

 

 

Mit 4:10.58 haben sich die Brüder erneut gesteigert und den 74. Rang der Tageswertung erreicht.

 

Durch traumhafte Landschaft bei super Wetter führte die Etappe von Scuol nach Livigno zuerst über den Pass da Costainas und dann weiter hochalpin über den Passo Alpisella. Alles zwischen 1200 und 2290 Meter überm Meer.

 

Zusammengefasst sind nun 10 Tausend Höhenmeter und 17 Rennstunden in den Beinen, die Stimmung gut und die Taktik für die schwerste Etappe morgen: „ Locker fahren. Viel trinken und essen. Extra Salz und auf den letzten 30 km angreifen."

 

Das klingt so gut wie: „Chrissis Bein heilt bestens durch Transalp- Therapie".

 

 

21.07.10 Die Königsetappe

 

Dabei sein ist alles

„Alleine die nackten Zahlen sprechen für sich: 106,84 Kilometer und enorme 3.461 Höhenmeter. Da kann einem schon angst und bange werden.

Streckentechnisch führt der Weg erstmals über den Passo di Verva und den berüchtigten Mortirolo-Pass.

Doch die anstrengende Etappe entschädigt auch mit landschaftlichen Leckerbissen. So gehören die Trails vom Passo d'Eira zum Passo Trela zum Besten, was die diesjährige Route zu bieten hat."

 

Diese drei aussagekräftige Absätze hat der Veranstalter heute Morgen über den Life- Ticker laufen lassen,

 

In Wahrheit war es schlimmer. Kein Zuschauer und auch kein Fotograf konnte oder wollte bis hinauf zu den Schneefeldern, in denen die Räder geschultert werden mussten. In nassen Schuhen war bei der Abfahrt das Gewitter nicht wirklich die ersehnte Abkühlung.

 

Ich sag mal: Die Simon- Brüder sind platt: Bei der härtesten Etappe haben sie den Platz 66 in 6:43 erreicht.

 

 

 

 

22.07.10 Das Foto zur gestrigen Etappe

 

 

Die Simon- Brüder sind vorne mit dabei

 

 

 

Zwei Herrischrieder bei der Transalp

"Es läuft einfach grandios"

Fünf von acht Etappen des Mountainbike-Rennens Transalp lagen am Mittwochabend hinter den Herrischrieder Simon-Brüdern. Die BZ erreichte Christopher und Tobias Simon telefonisch in ihrem Hotelzimmer, wo sie sich hochzufrieden mit ihrer Leistung auf die letzten drei Etappen vorbereiteten.

  1.  

 

2.      Im Vorderfeld der Transalp mit dabei sind Christopher (vorne rechts) und Tobias Simon. Foto: bz

"Keine Ahnung, warum, aber es läuft einfach grandios", erzählt Tobias Simon. Die fünfte Etappe war gleichzeitig die schwerste der Tour über die Alpen. 107 Kilometer und enorme 3461 Höhenmeter mussten bewältigt werden, sechs Stunden und 43 Minuten saßen die Herrischrieder im Sattel und erreichten trotz Panne als sensationelle 66. das Ziel. "Die Etappe war hammerhart, aber mit einem langen Anstieg am Schluss genau unser Ding."

Ursprünglich hatten sich Tobias und Christopher nach Platz 108 im vergangenen Jahr einen Platz unter den ersten 100 vorgenommen. Nach einem Bänderriss im Fuß bei Christopher und einer Armverletzung von Tobias in der Vorbereitung schien dieses Ziel in weite Ferne gerückt. "Aber es lief von Anfang an richtig gut", so Tobias. 93. waren sie nach der ersten Etappe, seitdem rückten sie immer weiter nach vorne. "Wir fahren in einer ganz anderen sportlichen Klasse mit. Da vorne gibt es weniger Staus und wir sind weniger mit überholen beschäftigt." Der erste Tag sei noch schwierig gewesen, da nach dem schweren Sturz noch das Vertrauen in sich und das Fahrrad gefehlt habe. "Aber mittlerweile haben wir das wieder völlig im Griff", versichert Tobias Simon. Nur bergab führen beide noch "wie zwei Großmütterchen", was aber vor allem an den Reifen liegt, die keine rasanten Abfahrten zuließen.

Bemerkbar mache sich auch, dass sie sich im Ziel konsequenter um ihr Wohl kümmerten. "Wir sorgen dafür, dass wir gleich was zu essen haben und fahren schnell ins Hotel und ruhen uns bewusst aus." Überhaupt seien die Hotels ein echter Luxus. "Man schläft ganz anders und hat eine viel bessere Ordnung als in den Camps, in denen man vor allem damit beschäftigt ist, das Chaos zu beherrschen. Ein paar Runden im Schwimmbad nach den Anstrengungen sind toll. Eigentlich machen wir den halben Tag lang Urlaub." Ganz nebenbei sorgt das straffe Zeitmanagement im Hotel dafür, dass die Simon-Brüder in der Startaufstellung relativ weit vorne stehen. "Wir müssen unsere Taschen um 7 Uhr abgegeben haben, da haben wir nach dem Frühstück nichts anderes mehr zu tun, also stellen wir uns halt schon auf."

Fest steht für beide schon jetzt, dass ihre zweite Transalp kein billiger Abklatsch der ersten ist. "Im Gegenteil: Es ist absolut herrlich und macht einen Riesenspaß. Und irgendwie sind wir beide bei all der Anstrengung trotzdem noch in der Lage, die herrliche Landschaft und dieses ganze Erlebnis richtig bewusst total zu genießen."  

Autor: mie

 

 

 

 

23.07.10 Zuerst einen Dank, dann der 61. Platz heute.

 

 

Die Lebensqualität steigt, wo die Beine etwas mehr und die Ellenbogen etwas weniger gebraucht werden.

 

Frauen können besser Texten und viiiiel langer.

 

Einen ganz herzlichen Dank an Katja Mielcarek von der Badischen Zeitung. Sie „begleitet" die Simon-Brüder ins zweite Jahr und berichtet Fakten, Emotionen und hat die passenden Bilder auf den Schirm.

 

Der vorletzte Renntag war sehr dramatisch. Nachdem der führende Thomas Stoll 700 m vor dem Ziel mit einem Auto! kollidiert ist( und ins Krankenhaus gefahren wurde), haben die 3 nachfolgenden Teams ihren Siegeswillen in Solidarität wandeln können und sind Hand in Hand gemeinsam über die Ziellinie gefahren. Das ist Geistesgegenwart!

 

Mit einer neuen, oder besser gesagt: Einer „Kurzstrecke" gerecht werdenden Taktik haben sich die Simon- Brüder den bislang höchsten Etappenerfolg eingefahren.

 

 

24.07.10 Mit der achten Etappe geht die Trans Alp am Gardasee zu Ende.

 

 

Das Leben ist nie etwas, es ist nur Gelegenheit zu etwas

 

 

 

 

 

Die Simon- Brüder sind nach 35 Stunden 20 Minuten und 29,4 Sekunden im Ziel.

Das waren 8 knackige Renntage bei idealen Bedingungen, was Wetter Rennstrecke und Unterbringung angeht.

Der Gardasee hat heute, nach den Strapazen für die ersehnte Abkühlung gesorgt und der Tag ist noch nicht zu Ende, ab 18:30 Uhr beginnt die Party.

 

Christopher und Tobias haben auch allen Grund zu Feiern. Sie haben das härteste Etappenrennen der Welt heil überstanden und haben auch ihr Ziel, unter die ersten Hundert zu kommen, weit übertroffen.

 

In der Gesamtwertung haben sie den Rang 69 in ihrer Altersklasse erreicht. Super!

 

Für mich wird es nun auch Zeit. Ich kann mein Team- Trikot ablegen. Es hat mir Spaß gemacht das großartige Ereignis zu verfolgen und es als Aushilfs- Blogger zu begleiten.

 

 

Ich schau nur noch ein Bisschen, ob ich noch einen Arm oder ein Bein der beiden erwische.

 

 

 

27.07.10 Die Badische Zeitung bringt den Abschlußbericht

 

Beim nächsten Mal Top 50

Die Simonbrüder haben auch nach der zweiten Transalp die Nase noch lange nicht voll.

  RICKENBACH. Mit einem doppelten Bänderriss im Fuß und einem geprellten, womöglich sogar angebrochenen, Arm bleibt Otto Normalbürger brav zu Hause. Die Brüder Christopher und Tobias Simon aus Herrischried fuhren mit diesen Verletzungen ein achttägiges Mountainbike-Rennen über 600 Kilometer und 20 000 Höhenmeter - und übertrafen ihre eigenen Erwartungen bei Weitem.

"Wir sind wieder gesund und munter in Deutschland - in Finishertrikots" - diese SMS erreichte die BZ am Sonntagnachmittag. Mit Finishertrikots werden die Transalp-Teilnehmer belohnt, die die acht Hammeretappen durch die Alpen mit insgesamt 20 000 Höhenmetern überstehen. Die Simonbrüder, wie sie sich als Team nennen, hatte insgeheim mit einem Platz unter den ersten 100 geliebäugelt, geworden ist es der 69.

"Es hat einfach nur Spaß gemacht. Klar haben wir auch gelitten und gekämpft - aber es war nicht qualvoll, sondern toll zu spüren, dass wir in diesem Bereich mithalten können", erzählt Tobias. Zwar hätten die Beine beim Treppensteigen ordentlich gezwickt, aber auf dem Rad sei das jeweils schnell vergessen gewesen. Auch die Zusammenarbeit habe wieder super geklappt - angesichts der körperlichen Blessuren besonders wichtig. "Wenn Chrissie wegen seinem Fuß nicht so kräftig in die Pedale treten konnte, bin halt ich in den Wind gegangen. Dafür hat Chrissie die Initiative in den Abfahrten übernommen, bei denen ich durch meinen Arm behindert war. Chrissies Fuß geht es heute viel besser als vor dem Rennen, vielleicht sollten wir uns diese Therapie patentieren lassen." Es sei ein gutes Gefühl gewesen, Volldampf zu fahren und dabei zu wissen, Fahrrad und eigene Leistung im Griff zu haben.


Für Betroffenheit im Feld hat der Tod des deutschen Schauspielers Heinrich Schmieder, bekannt als Tatort-Kommissar, gesorgt. Er war nach der fünften Etappe tot im Hotel aufgefunden worden "Das war bedrückend. Wir sind am Morgen informiert worden, es gab eine Schweigeminute und während der Etappe wurde auf Musik und Tamtam verzichtet."

Eine dritte Teilnahme an der Transalp wollen die Simonbrüder nicht ausschließen. "Wenn wir ohne optimales Training so gut mitfahren können, ist vielleicht noch mehr drin", sagt Tobias. Platz 50 könnte ein Ziel sein - allerdings ein hochgestecktes. "In dem Bereich fahren richtig gute Teams mit." Auch eine ganze Reihe anderer sportlicher Ziele geistern den Brüdern im Kopf herum. "Hauptsache ist, dass wir nicht sicher sind, es zu schaffen."  

 

27.07.10 Für Freunde der bildlichen Darstellung

 

 

Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.

 

 

Ein Tipp: bei Google „Sportograf 2010" eingeben, Transalp auswählen und Startnummern eingeben.

 

Tobi: 3361

Chrissi: 3362

 

Dann runter squallen.

Zweiter Tipp: über dem ersten Bild sind 6 Seiten abrufbar.

 

Viel Spaß.

So geht es auch: http://www.sportograf.de/de/shop/event/743

Wir Simon Brüder danken von ganzen Herzen den vielen Unterstützern der Transalp. Toll, dass wir euch an unserer Seite haben!!!

Besonders hervorgehoben sei:

 

Annette Söhnle von "In der Mühle",

Daniel Wollbold von "Run²",

Tanja und Holger Wycisk von "hws-events.de",

Katrin und Olaf Hill von "Schauenberg Cross Team",

Monika Brosowski und Hans Dieter Maletz

Iris und Bernd Wallaschek

Marianne Graubner

Christina und Bernd Büche

Gudrun und Alfons Simon