Vaude MountainBIKE Trans Schwarzwald

16.08.11 - 21.08.11

Als 13. Männerteam haben wir am Feldberg nach fünf Tagen MTB-Rennen die Trans Schwarzwald gefinnished. In 18 h Fahrzeit galt es auf 417 km  rund 9220 Höhenmeter abzuarbeiten.

 

Nach der Transalp waren die drei Wochen zur Trans Schwarzwald lediglich zur Regeneration eingeplant, daher waren wir sehr gespannt was die Beine nun hergeben würden. Ab der Startline in Pforzheim begann dann unerwartet ein hammerhartes Rennen. In einem Höllentempo folgten wir den Profis, die in Zweierteams starteten, um hunderte Einzelstarter aus dem Startblock vor uns auf engen Waldwegen zu überholen. Es war eine Laktatschlacht, die ihres gleichen sucht. Wir hielten über die gesamte Strecke sehr gut mit, hatten Pia Sundstedt im Windschatten, jagten Odo Bölts und Uli Rottler und hängten Milena Landwig ab. 

Bike & Run in Freudenstadt

Alles samt gute Zeichen für eine Form, die wir noch nie hatten und die sicherlich dem „Trainingslagerreiz – Transalp“ geschuldet ist. Fünf Kilometer vor dem Ziel riss dann leider Chrissis Hinterradmantel in einem ausgesetzten Waldstück auf. Alle 500 Meter mussten wir anhalten und nachpumpen. Letztlich nahm Chrissi seine Beine in die Hand und ich sein Fahrrad, um uns ins Ziel retten zu können.

 

Der folgende Tag führte von Freudenstadt auf teilweise schönen Trails nach Wolfach, doch auch hier war das Tempo höllenhoch und gnadenlos. Das ständige Auf und Ab und die vielen heftigen Antritte in den großen Gruppen, in denen gefahren wurden, waren sehr ungewohnt und hart.



Dont go to church on sunday!

Die Etappe von Wolfach nach Donaueschingen war dann recht unspektakulär, aber erneut schnell. Ohne Windschatten war auf der einfachen Streckenführung nichts zu holen. Freudig beteiligten wir uns an der Führungsarbeit und sahen das ganze Geschehen immer weniger als ein Rennen an sich, vielmehr als ein Training und einen reichen Erfahrungspool für spätere Rennen. Natürlich liegen uns extremere Streckenprofile besser, aber hier konnten wir an unseren Schwächen arbeiten. Das schönste Erlebnis war ein gelungener Ausreißversuch 10km vor Schluss, als wir eine Gruppe von einem Dutzend Fahrern sprengten und uns frech davon machten. Natürlich spielten uns dabei auch eine sehr verwinkelte Streckenführung mit kurzen Teilabschnitten und steilen Rampen in die Karten.

 

Zwischen Donaueschingen und Murg-Niederhof glauben wir dann, das Cape Epic gefahren zu haben. Es war verdammt heiß, staubig und wir waren ständig in großen Gruppen unterwegs. Ärgerlich und peinlich war, dass alle Fahrer nach 40 km anhalten mussten, da ein Waldweg in der Schweiz plötzlich gesperrt war. Alle Konkurrenz, die wir bis dahin mühselig abgehängt hatten, versammelte sich nun auf ein 15 minütiges Powerbar-Frühstück um uns, verdammt! :-) 



Grenzgänger im EU-Ausland

Bis dato waren wir immer an der Führungsgruppe dran geblieben, nach der Pause mussten wir reißen lassen, holten aber durch Stau an einer Unterführung und an einer schmalen Brücke wieder auf – was eine zweifelhafte Streckenführung! Fast dehydriert und abgekämpft versuchten wir im Windschatten einer schnellen Gruppe auf topfebener Strecke zu bleiben. Chrissi stürzte leider drei Mal, konnte jedoch immer schnell weiterfahren. Ich platze fast vor Anstrengung, als ich ihn bei 45 km/h zurück an unsere Gruppe ziehen musste, die wir verloren hatten. Als ich kurz darauf an der Spitze der Gruppe fuhr und einen Bahnübergang überquerte, ertönte das Signal und die Ampel sprang auf Rot. Chrissi am Schluss der Gruppe konnte sich gerade noch über die Gleise retten, bevor die Schranken schlossen. Dann schafften wir es noch kurz vor Schleusensperrung über den Rhein, hinter uns mussten die Biker zuerst die Schiffe passieren lassen. Nach dieser skurrilen Etappe waren wir heilfroh angekommen zu sein und freuten uns auf die kurze Erholung in unserer Heimat.

Die Skibrücke: je steiler, desto geiler!

Ab Niederhof ließen wir es etwas ruhiger angehen, Chrissi kämpfte sehr tapfer mit seinen lädierten Beinen von den Stürzen des Vortages. Es war ein unwirkliches aber wunderschönes Erlebnis als Rennfahrer mit dem Bike durch die vertraute Heimat zu fahren. Viele Orte, viele Erinnerungen. Viele Bekannte Stimmen und Gesichter. Hätte ich das damals für möglich gehalten, dass ich später einmal mit meinem Bruder auf zwei so super Rädern, mit Sponsoren im Rücken und einem super Begleitteam hier ein professionelles Rennen bestreite? Ich war sehr gerührt und genoss die Fahrt sehr.

Super war der Empfang unserer Teamkollegen des Schauenberg Cross Teams, die uns an der wahrscheinlich steilsten stelle des Rennens zujubelten. Die Skibrücke am Feldberg, fast alle schoben hier, wir wurden unserem Ruf gerecht und  blieben echte Bergfahrer.  Am wahrscheinlich lautesten und touristischsten Ort am Feldberg gab es dann eine kleine Finnisher-Feier.



Cheers!

Wir danken von Herzen Denise, Gudrun und Alfons für die hervorragende Begleitung.Wir waren stolz und begeistert so professionell, zuverlässig und freudig versorgt zu werden!!!



Danke auch an Katja Mielcarek für den tollen Bericht in der Badischen Zeitung. Sportograf würde sie nach diesen tollen Bildern sicherlich mit Handkuss nehmen:

Das Beste zum Schluss

 

 

 

 

 

Tobi

 

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