X-Trail-Run Breitnau

Die Simon Brüder wissen ja was der Schwarzwald uns Sportlern alles geben kann, dennoch entdecken wir in unserer Heimat immer wieder neue Strecken die das Herz höher schlagen lassen- sei es auf dem Mountainbike oder eben auf unseren Trailschuhen. Mit dem Startschuss wurden ca. 130 Läuferinnen und Läufer auf die Strecke geschickt. Der Weg führte uns aus Breitnau über Wiesen und Wälder bergab in die Ravennaschlucht. Dort begann dann schon der erste technisch anspruchsvolle Trail über Wurzeln, Steine, Pfützen, Stufen und kleine Holzbrücken.

Ich startete aus taktischen Gründen sehr weit vorne, um im ersten Teilstück meine Stärken, das Bergablaufen voll ausschöpfen zu können. Im letzten Abschnitt der Ravennaschlucht mit ihren steilen, kleinen Treppen konnte ich mit einer „ausgefeilten Technik“ sogar wieder auf den freiburger Max Frei auflaufen. An der Verpflegungsstelle „Goldener Stern“ an der B31 im „Höllental“ führte uns ein kleiner Wiesentrail an die erste richtige Steigung. Auf ca. 1.500 Metern mussten 350 vertikal Meter bewältigt werden, und das auf einem schmalen, technischen Trail. Teilweise war es so steil das ich mich mit den Händen an Wurzeln und Steinen hochziehen musste und alle Viere von mir streckte. Oben angekommen wartete Bruder Tobi auf dem Mountainbike mit dem ersten Verpflegungs- Gel und scheuchte mich dann gleich weiter auf das kurze Flachstück kurz vor Hinterzarten. Dann ging es gleich wieder auf einem Trail im Wald bergab.

Tobi fuhr mit dem Bike vor mir her, und ich ließ es hinter ihm einfach wieder Rennen. Fast so wie bei den bekannten Simon Brüder-Teamrennen. Angekommen im Löffeltal sauste ich hinunter zur Verpflegungsstelle am „Goldenen Stern“. Dort wurde die zu vor bergab gelaufene Strecke gekreuzt und führte die Läuferinnen und Läufer wieder in den Wald nördlich der B31. Nach ca. 500 Metern auf einem steilen Waldweg begann ein unfassbar steiler schmaler, steiniger Trail, der Meter um Meter dünner und noch steiler wurde- ich musste öfter als mir lieb ist die im frühen Kindesalter erlernte „Krabbeltechnik“ anwenden, um dieses Teilstück zu bewältigen! Auf 1.000 Metern Trail mussten über 300 Höhenmeter bewältigt werden. Einfach unglaublich! Vor allem weil man nach dem langen bergab Stück durchs Löffeltal wie auf Eiern gelaufen ist.

Oben angekommen konnte ich in der Fernen wieder Breinau erkennen. Tobi kam mir wieder mit dem Bike entgegen und pushte mich die Letzen drei Kilometer über die grünen Schwarzwälder Wiesen. Ich lehnte mich vor, drückte mich ab stabilisierte die Hüfte. Kurz um, ich nahm die Beine einfach in die Hand und rannte was das Zeug hielt. Das Ziel erreichte ich in einer, vorher nicht zu realisieren zu scheinenden Zeit von 1h39min10sec! In der Gesamtwertung belegte ich einen Platz in den Top 10 und konnte mich über einen 6 Platz in der stark besetzten Männer Hauptklasse freuen.

Ein Lauf der einfach Spaß gemacht hat und den ich an dieser Stelle allen trail- affinen Läuferinnen und Läufer ans Herz legen möchte. Vielen Dank an den Veranstalter Charly Doll und allen fleißigen Helfern.

Christopher Simon