König der Berge 2010

 

26.09.10

Einmal neben dem Weltklasse- Triathlonprofi Sebastian Kienle auf dem Podest stehen, was für eine geile Sache!  Als 3. und 5. (AK) kamen die Simon Brüder vom Schauenberg Cross Team bei ihrem heimlichen Saisonlieblingsrennen ins Ziel.

 

Wir wollten hier relativ unvorbereitet einfach ein bisschen Rock n´ Roll durch den Schlamm tanzen mit der kleinen Crossduathlon Gemeinde in Kirchzarten. Wer die erste Geige spielen würde war klar, Kienle oder Retzlaff. Hinter den beiden gab Chrissi den Auftakt, blies mächtig ins Horn beim LeMans- Start. Bergauf ließ ich dann meine Tanzbeine richtig schwingen und zeigte ihm meine Rückennummer. Unsere Westentasche, die Strecke, war uns wiedermal perfekt auf den Leib geschneidert. Schlamm forte, Wurzeln stakkato, Trails legato, steil bergauf ritardando, hart runter accelerando.

Auf dem Notenblatt standen drei Wiederholungszeichen für das MTB. Bei der letzten Wiederholung versuchte ich ein Espressivo um Chrissi noch weiter abzuschütteln. Er spielte hinter mir gerade ein Duett mit der frisch gebackenen siebenfachen deutschen Meisterin Katrin Hill und wollte mit mir ein Trio gründen. Mir war ein Ensemble mit meinen Vorderleuten aber lieber und ich versuchte es mit einem Solo. Bergauf surrten die Stollenreifen zwei Oktaven tiefer als bergab. Auf der letzten Abfahrt, Chrissi war nun auch als Solist unterwegs hinter mir, war bei ihm plötzlich Estinto angesagt. Den platten Reifen wechselte er in einer achtel Pause. (Ich melde ihn bald heimlich bei Wetten-dass an!). Er geriet nur kaum aus dem Takt und spielte bald wieder ouvert.

Nach der Wechselzone wartete das Laufen, - der zweite Song, aber attacca. Also wechselte ich blitz schnell und rannte nun mit 3min Vorsprung vor Chrissi her. Das rythmische Schmatzen im tiefen Schlamm bergauf war die einzige Percussion. Bergab ging es so steil, das zwischen den Wurzel und Steinen flinke trillo gelingen mussten. Ansonsten wurden wir jetzt zum a capella dirigiert, - der stille schöne Schwarzwald. Immer wieder unterbrochen vom Applaus der tapferen Konzertbesucher und Schauenberg Fans. In der zweiten Wiederholung des zweiten Songs half bei mir vor lauter Erschöpfung nur ein kleines Parlando: „Atme, Schritt, Schritt, Schritt, Atme, Schritt, Schritt, Schritt…“. Chrissi versuchte abwärts immer wieder ein up tempo und machte Zeit gut. Hoch drückte er sich mit una corda bedacht aber konstant auf seiner Position. Ich war froh, dass Stück bis al fine ohne großes calando durch zu rocken. Chrissi trällerte gerademal vier Minuten später ins Ziel, ein gelungener 4. Auftritt. Das spielen einer Zugabe wäre bei den schweren Beinen nach dem Auftritt jedoch undenkbar gewesen. :-)

 

Tobi

 

Leserkommentar hinterlassen

König der Berge 2009

27.09.09

Als 6. und 7. (von 27 Startern) kamen wir bei diesem anspruchsvollen Crossduathlon ins Ziel.

Mountainbike über 24km Mountainbike und ein Crosslauf über 10km (zusammen mehr als 850Höhenmeter), - Trails, Wurzeln, Rampen, Schotter, hier kommt jeder zu seinem Kampf am Limit. Chrissi brauchte 1:44:20h (1:01:48h Bike / 0:42:32h Lauf) und ich 1:47:18h (1:01:42 Bike / 0:45:36h Lauf) um ein König der Berge in Kirchzarten zu werden.

Nach dem LeMans- Start, bei dem erst alle Wettkämpfer auf einmal quer durchs Fußballstadion zu ihren Bikes sprinten, sortierten wir uns schnell im Fahrerfeld ein. Jeder sollte sein Tempo gehen - kein übliches Teamfahren.

Gleich am Anfang zog ich an Chrissi vorbei und gab Vollgas, - er blieb dran. Er blieb konstant an meinem Hinterrad über alle drei Runden. Unser Leistungsvermögen war so identisch, dass wir nicht zu trennen waren. Dann, in einer furchtbar spitzen Abzweigung: „Ratsch“. Chrissi liegt im Geröll. Ein kurzer Blick über die Schulter: „Er steht wieder! Uff“. Wie verinnerlicht das Teamfahren und  Füreinander-Kämpfen ins Unterbewusstsein eingebrannt ist, wurde mir klar als sofort meine Zeigefinger zum Bremsen zuckten und nicht zu stoppen waren. Ich musste einfach stoppen und warten. Weiter rasen hätte sich wie Verrat angefühlt. Da es Chrissi Gottlob gut ging wurde weiter geheizt.

Der Wechsel zum Crosslauf lief schnell über die Bühne, hier konnten wir Olaf Hill und einen anderen Duathleten aus unserem Windschatten distanzieren. Chrissi zog wie erwartet an mir vorbei und brachte locker Meter für Meter zwischen uns. Das Läufertalent, - ohne Training und im Wettkampf trotzdem ohne Mühe, einfach super. Bei mir heißt wenig Training da eher sehr viel Mühe, so lief ich mein Tempo, das gerade noch reichte, dass ich meine Vorjahres- Gesamtzeit wegen der super Radleistung um eine Minute verbessern konnte. Chrissi verbesserte sich mit seinen 3min- Vorsprung vor mir sogar um 6min. Wir können also zufrieden sein, so was noch zum Saisonabschluss erkämpft zu haben. Also Beine hoch und die Herbstsonne genießen.     

 

Tobi

Leserkommentar hinterlassen

 

Mehr übers Rennen mit dem TolopilosCrossTeam und den Simon Brüdern

http://www.cross-team.de/de/news/index.php?id=77